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Im Rahmen des Beteiligungsprojektes hOme sweet hOme planten wir in Schonnebeck verschiedene Ausstellungen, die eine Reflexion und Auseinandersetzung mit dem privaten Lebensraum, der unmittelbaren Umgebung und den Menschen im Bezirk Zollverein wiedergaben. Unsere Hauptinstallation war ein mitten auf dem gepflasterten Marktplatz platziertes verborgenes Paradies, ein Garten mit Baum, Rasen, Blumen, umzäunt von einem bedruckten Textilzaun, der die Schonnebecker*innen von hinten abbildete, wie sie die Arme ausstreckten und damit eine schützend wirkende Kette bildeten.

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Wie 2016 in Katernberg wird nun auch in Schonnebeck der Frage nachgegangen was »Daheim« und »Zuhause in Schonnebeck« heissen kann. Die Frage wird vertieft mit »Was macht unseren Lebensraum aus? Wo sind die vertrauten Orte – in Schonnebeck und in der Welt? Was ist hier besonders? Welche Pflanze, welches Grün passt zu Schonnebeck?«
Innerhalb des übergreifenden Themas hOme sweet hOme arbeiten wir mit dem Bild des Neuen, das auf der alten Tradition wächst, so wie die neue Identität des Bezirks auf seiner Historie aufbaut. Das Ruhrpottpflänzchen, die Blumen und das Grün wachsen symbolisch als Frottage oder als Stickerei auf dem traditionellem Grubentuch, ein Handtuch, das im Kohleminenbau verwendet wurde. Jeder hier kennt diesen Stoff und seine Bedeutung. Wir haben Grubentuchtextil verwendet, das im Industriemuseum in Bocholt auf historischen Webstühlen
gewoben wurde.
Das Grubentuch verarbeiteten wir teilweise zu Hüten, um auch so an die symbolische Wirkung des Be-hütens anzuknüpfen und bestickten diese mit verschiedenen Motiven von wachsenden Pflanzen. Die gemeinsamen Stickworkshops, ob am Markt oder in der Flüchtlingsunterkunft, wirkten meditativ und strahlten Ruhe aus. Passant*innen sprachen uns an, ob sie mitmachen dürften. Anfangs waren es vorwiegend Kinder, nach und nach wurden die Interessent*innen vielfältig, aus allen Altersklassen, Ethnien, und Gesellschaftsschichten.

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Ziel war es, möglichst viele Menschen zu erreichen und einzubinden. Wir suchten die Menschen an verschiedenen Orten auf – z.B. auf dem Marktplatz, in der Flüchtlingsunterkunft oder in den Geschäften. Über die Umfrage wurde ein weiter Kreis erreicht.

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Auf einer Karte entstanden Portraits, die eine persönliche Aussage zur eigenen sozio-kulturellen Verortung handschriftlich festhielt, im Jugendzentrum, in den Gärten oder bei ihnen zuhause.

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2017 in Schonnebeck war das Konzept, die Bewohner im öffentlichen Raum zu motivieren, sich zu uns zu setzen und auf einem für diese Gegend traditionellen Textil "Grubentuch" zu sticken. Die Idee dahinter war, auf der wertvollen Tradition des Gebietes etwas Neues zu wachsen zu lassen.

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2017 in Schonnebeck war das Konzept, die Bewohner im öffentlichen Raum zu motivieren, sich zu uns zu setzen und auf einem für diese Gegend traditionellen Textil "Grubentuch" zu sticken. Die Idee dahinter war, auf der wertvollen Tradition des Gebietes etwas Neues zu wachsen zu lassen.

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Diese junge Dame, die gerade als Flüchtling aus dem Senegal angekommen war, benutzte das selbst bestickte Tuch als einen nonverbalen Brief an ihre Lieben, die sie zurückgelassen hatte.

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Die Themen der Stickerei sind Pflanzen und Blumen, die symbolisch auf dem traditionellem Stoff, Grubentuch, wachsen. Aus diesen bestickten Tüchern haben wir Hüte und Jacken hergestellt, als Metapher für „behütet“ und beschützt. Sie wurden in der blühenden Umgebung eines städtischen Anbauprojekts ausgestellt, welches wir in der Gemeinde fördern wollten.

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Am 1. Juli 2018 wurde in einer Gaststätte in Schonnebeck eine von drei Teilausstellungen eröffnet. Thema dieser Ausstellung waren die Menschen von Schonnebeck, ihre Aussagen und Portraits, das gemeinsame kreative Arbeiten und die Video-Interviews mit vier Schonnebecker*innen.

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Gerade das »anders und fremd sein« wurde mit den ausgestellten Fotografien der stickenden Händen als Gegenpol zum Thema »hier bin ich zuhause und fühle mich wohl« aufgegriffen und dargestellt – ein stetiges Gesprächsthema während der Ausstellungszeit.

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Das Verborgene Paradies, Installation auf dem Marktplatz
Aufbauend auf unsere künstlerischen Workshops und Gespräche mit den Schonnebecker*innen ergab sich das »Grün« und die Natur in der unmittelbaren Umgebung jedes Einzelnen als wichtiges Thema, das allerdings oft aus verschiedenen Gründen schwer erreichbar schien.

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Die Pracht eines versteckten, geschlossenen Gartens steigerte den Wunsch, hineinzukommen. Dieses Bild löste die Frage aus, ob der Zaun dazu da ist, Menschen draußen zu halten oder die Natur im Inneren zu schützen, auszuschließen oder einzuschließen.

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Das Paradies tauchte auf und veränderte physisch die Atmosphäre des Platzes. Über diese vorübergehende Veränderung eröffnete das Paradies die Option diesen Platz anders zu nutzen, z.B. als begrünten Platz, als Treffpunkt, als Verweilort, – als Gemeinschaftsraum und als Ort der Entspannung wie eine ruhige kleine Oase.

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Das »Verborgene Paradies« wurde genau zu dieser Art Herausforderung, als sich einige der jüngeren Bewohner entschieden einige Teile der Installation zu zerstören. Daraufhin gab es Reaktion von ein paar Einheimischen indem sie die Verteidigung der Installation übernahmen und sie ohne Vereinbarung kontrollierten und schützten.

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Als wir die Installation abbauten, schenkten wir die Pflanzen an die Bewohner*innen, um dem Projekt eine Fortsetzung zu geben auf den lokalen Balkonen und in den Gärten der Schonnebecker.

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Als wir die Installation abbauten, schenkten wir die Pflanzen an die Bewohner*innen, um dem Projekt eine Fortsetzung zu geben auf den lokalen Balkonen und in den Gärten der Schonnebecker.

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Das Stoppenberger Rathaus bildet ein Zentrum des Stadtbezirks VI Zollverein und gibt Raum für die Bezirksvertretung, die die Stadtteile Katernberg, Stoppenberg und Schonnebeck politisch gemeinsam vertritt. Wir beschlossen das Rathaus zum Zentrum unserer Aktivitäten zu machen.

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Wie bereits für Katernberg entwickelten wir für Schonnebeck und Stoppenberg Embleme. Diese Embleme konnten als Motiv für den Stadtteil in Zusammenhang mit dem hOme sweet hOme-Logo auf Taschen gesprüht und wie eine persönliche Fahne als Zeichen für die Verortung getragen werden.

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Am Stoppenberger Rathaus entdeckten wir einen unbenutzten Fahnenmast. Es entstand der Plan hierfür eine Fahne zu entwickeln, die alle drei Stadtteile zusammenführt.

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Die Fahne beschließt das Projekt für den gesamten Bezirk Zollverein. Die Hände, die vom Transparent des umzäunten »Verborgenen Paradies« stammen, sind hier vielfach über-lappend dargestellt und symbolisieren durch das Motiv des Handreichens das vielfältige Miteinander des Beteiligungs- und Nachbarschaftsprojekts.